
(mmm) Geboren und aufgewachsen ist Yorika Kimura in Japan. Sie studierte zwischen 2006 und 2010 Klavier an der Hochschule für Musik in Tokyo, wurde u.a. beim 26. Konzert für Neue Musik in Kagoshima mit einem Preis für besondere Leistungen ausgezeichnet sowie auch mit zahlreichen weiteren Wettbewerbs-Preisen bedacht. Über Mannheim und Hamburg führte die heute 37-Jährige der Weg nach Ratingen, wo sie im Stadtteil West zusammen mit ihrem Mann, der als Patissier arbeitet, und ihrem gemeinsamen, dreijährigen Sohn lebt. „Ratingen war purer Zufall, ist aber perfekt für uns. Denn mein Mann arbeitet in Düsseldorf. Und ich bin als Bläserkorrepetitorin an der Folkwang Universität der Künste in Essen beschäftigt, unterrichte dort zahlreiche Schüler“, erzählt Yorika Kimura im Gespräch mit Unser Ratingen.
Im Jahr 2010 kam die junge Musikerin nach Deutschland, wo sie an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim bei Prof. Ulrich Eisenlohr zunächst den Aufbaustudiengang „Liedgestaltung für Pianisten“, dann den Masterabschluss im Fach „Collaborative Piano“ bei Corinna Korff-Willcox (Gesangskorrepetition), Prof. Ulrich Eisenlohr (Liedbegleitung), Scott Faigen (Streicherkorrepetition) und Chiaki Ohara (Bläserkorrepetition) absolvierte. Damit nicht genug: Ihren zweiten Masterabschluss legte sie im Fach „Klavier-Liedbegleitung“ an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln ab, ehe es noch einmal zur Mannheimer Musikhochschule zurückging, um dort das Fach „Instrumentalkorrepetition“ mit Bläsern und Schlagzeug zu studieren.
Beruf und Berufung zugleich
Neue musikalische Impulse lieferte die Teilnahme an zahlreichen Meisterkursen mit „Ikonen“ der Klassik, u.a. bei Thomas Hampson, Prof. Thomas Quasthoff und Prof. Wolfram Rieger als Stipendiatin bei der Liedakademie im Rahmen des Musikfestivals „Heidelberger Frühling“ sowie bei Prof. Robert Holl und Prof. Helmut Deutsch (2014 als Stipendiatin bei der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie). Ihre Tätigkeit als Bläserkorrepetitorin an der Folkwang Universität der Künste ist für Kimura, die als Solistin, Begleiterin und Kammermusikerin zahlreiche Konzerte als Solistin in Europa, Japan, Taiwan und China gibt, Beruf und Berufung zugleich.
Auch wenn die Heimat Japan ist, ist Ratingen für ihre kleine Familie längst ein neues Zuhause geworden. „Hier gibt so viel Grün und so viele nette Menschen“, freut sich die Pianistin. Und: „Ratingen hat genau die richtige Größe. Ich mag die Atmosphäre in Lintorf und rund um den Marktplatz sehr. Für Einkaufen, Freizeit und Musik ist alles da oder in der Nähe, um das Gleichgewicht zwischen Arbeiten und Lebensfreude herzustellen.“ Einziges Manko sei im Augenblick lediglich die nicht verkehrende S6, die sie normalerweise in wenigen Minuten von Ratingen aus an ihren Arbeitsplatz in Essen-Werden bringt. Was hört eine Pianistin und Bläserkorrepetitorin privat? „Am liebsten Jazz-Standards und Kaffeehaus-Musik.“ Und den Lieblingskomponisten Ravel nicht zu vergessen. Ob ihr Sohn auch mal eine musikalische Karriere einschlägt oder sich eher an der Kunst der Patisserie versuchen wird? „Hauptsache, er kann später einen Beruf ausüben, bei dem er seinen eigenen Weg gehen kann und für den er mit Leidenschaft brennt – und das Leben lieben und genießen kann.“ Ein Vorbild hat er schon, denn: „Mama ist cool!“