Eva-Susanne Rohlfing: „Mit der Musik Brücken bauen“

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Eva-Susanne Rohlfing ist Cellistin, Konzertdramaturgin, Musikmanagerin – und eine wunderbare Gastgeberin. Foto: Jochen Rolfes

(mmm) Zeit ist für Eva-Susanne Rohling an diesem Freitagmittag, zwei Tage vor der Premiere der 69. Spielzeit der Sinfoniekonzerte in Mülheim an der Ruhr, die sie als Konzertdramaturgin im Team des Theater- und Konzertbüros Mülheim realisiert, ein knappes Gut. Doch davon lässt die ausgebildete Konzert-Cellisten und Musikmanagerin ihren Besucher im lichtdurchfluteten Fachwerkhaus mit seinem parkähnlichen Grundstück im Lintorfer Ortskern nichts spüren. Im Gegenteil: Die 57-Jährige begegnet ihrem Gast ungemein warmherzig, wertschätzend und voller Empathie. Zusammen mit ihrem Mann, dem Musiker, Produzenten und Schlagzeuger Jan Rohling, hat sie hier im Schatten des Kirchturms von St. Anna gleich Dreierlei geschaffen: einen wunderbaren, zur Kreativität anregenden Rückzugsort für das Leben auf, vor und hinter der Bühne, einen Arbeitsplatz und Mittelpunkt für die künstlerischen Aktivitäten des Ehepaars und ihren privaten Cello-Unterricht auf höchstem Niveau sowie zweimal im Jahr eine gefragte Bühne für das Veranstaltungsformat „U6 Wort Musik Kunst“, bei denen sich namhafte internationale Künstler aus Klassik, Jazz, Musical und Comedy zwischen eigens für diesen Event ausgewählten Bildern und Skulpturen die Klinke in die Hand geben.

Musical? Genau, denn die gebürtige Münchnerin ist nicht nur eine klassisch ausgebildete Konzert-Cellistin, die etliche Auszeichnungen in nationalen wie internationalen Wettbewerben gewann und ein gern gesehener Gast bei den großen Sinfonieorchestern in NRW ist. Ihre Offenheit für alle Musikgenres erklärt sich durch zahlreiche Rock- und Pop-Produktionen sowie Engagements bei führenden Musical-Produktionen in ganz Deutschland. Ihren Mann Jan lernte sie als Cellistin Mitte der 1990er Jahre im Orchestergraben für das Musical „Les Misérables“ in Duisburg kennen. Und 2001 gründete sie gemeinsam mit einer Partnerin eine Musikagentur, die erfolgreich Musiker an große TV-Shows wie „Wetten dass…?“ oder „Verstehen Sie Spass?“ vermittelte.

Leidenschaft für Musik, Neugier auf die Menschen

Die Musik in all ihren Facetten und Genres ist Rohlfings Leben, eine Leidenschaft die sie in privaten Cello-Klassen sowie bei Konzertmoderationen und Einführungen zu klassischen Konzerten weitergibt. Unterricht bei Eva-Susanne Rohlfing erhebt den Anspruch „von der musikalischen Persönlichkeit bis zur Bühnenreife“. Grundlage ist ihre jahrzehntelange Erfahrung als Konzert-Cellistin, Kammermusikerin und Musikvermittlerin. „Ich möchte die künstlerische Ausdruckskraft und Bühnenpräsenz meiner Schülerinnen und Schüler weiterentwickeln.“

Ihre exzellenten Kontakte in den (internationalen) Musikbetrieb bilden die Grundlage ihrer Arbeit als Konzertdramaturgin des Theater- und Konzertbüros in Mülheim. Seit der Saison 2017/18 gestaltet sie im Team des Konzert- und Theaterbüros die erfolgreichen Sinfoniekonzerte. Ihre Einführungsvorträge mit kurzweiligen Musikerinterviews erfreuen sich großer Beliebtheit. „Damit kann ich meine Leidenschaft für die Welt der Musik, meine Neugier auf Menschen und meine profunde Kenntnis der Musikbranche wunderbar miteinander verknüpfen“, so Rohlfing. Und weiter: „Mit der Musik Brücken zu bauen, das ist mein Antrieb!“ Passend dazu denn auch das Mülheimer Premierenkonzert am vergangenen Sonntag mit dem „Cairo Symphony Orchestra“ und dem Ausnahme-Violinisten Michael Barenboim. „Eine klangvolle Brücke aus dem Nahen Osten nach Europa“, freut sich Rohlfing über ihren musikalischen Coup.

Im Idealfall erzählt jedes Konzert eine Geschichte: Mit viel Erfahrung in der Programmgestaltung, der Organisation und der Realisation schafft es Eva-Susanne Rohlfing, außergewöhnliche Konzertformate, die sowohl klassische Werke als auch neue Klangwelten erlebbar machen, zu realisieren. Dazu passt auch ein neues, vom Deutschen Bundestag unterstütztes Schul-Projekt der Baltic Sea Philharmonic, bei dem ihre Vermittlung gefragt ist: “Music unites us – Woche der Musik und Vielfalt.”