(mmm) Donnerstagabend vergangener Woche: Es stürmt. Es schüttet. Und es ist bereits um 19 Uhr stockdunkel. Doch davon bekommen wir nichts mit. Wir besuchen zum ersten Mal das „Café Emperoni“, das im Sommer auf dem weitläufigen Gelände des familiengeführten Reitstalls Gut Neu-Dellerhof aufgemacht hat. Die beiden Gastgeber Shabnam und Said Koushki haben dem Gastraum mit 55 Plätzen (auf der Terrasse gibt es 40 weitere Plätze) und Blick in die Reithalle eine wunderbar heimelige Atmosphäre verpasst und versprühen zudem eine Herzlichkeit und Aufmerksamkeit, die wir so in der Gastronomie immer seltener finden. Als Gäste kommen, als Freunde gehen.
Die Gäste an den Nachbartischen bestellen an diesem Abend Kakao und Kuchen, Salat Bowls und leckere Fleischgerichte. Alles geht. Und alles wird jederzeit frisch zubereitet. Wir genießen die Wohlfühl-Atmosphäre in einem Rahmen, den man früher gutbürgerlich nannte. Die lodernden Holzscheite im Kamin verstärken unser Glücksgefühl an diesem nur draußen garstigen Abend. Shabnam kommt aus dem Iran und hat ursprünglich Konditorin gelernt. Unser Tipp: Unbedingt mal ihr (kulinarisches) Instagram-Profil anschauen. Denn nicht nur ihr Käsekuchen ist eine Wucht und kommt, nebenbei bemerkt, mit deutlich weniger Zucker aus als man es gemeinhin kennt. Genuss ohne Reue, verstärkt durch eine wunderbare Cremigkeit. Man schmeckt die hochwertigen Zutaten heraus. Das gilt auch für die Gerichte der kleinen Karte mit Salaten und Suppen, Pasta und Hähnchen-Spezialitäten. Convenience und Bindemittel haben hier nichts zu suchen, stattdessen spielt die 46-Jährige ihr Küchenwissen virtuos aus.
Frische-Küche ohne Schnickschnack
Dazu passt der Service von Ehemann Said, der uns mit Anzug und Krawatte begrüßt. Das kennen wir aus der Sternegastronomie, hätten es auf einem Reiterhof aber nie erwartet. Doch noch wichtiger als diese Äußerlichkeiten ist die Wertschätzung, die der 48-Jährige seinen Gästen entgegenbringt, ganz egal, ob man „nur“ heiße Schokolade nach dem Ausritt, einen Salat mit Hähnchenbrust oder eines der Nudelgerichte nach einer (Rad-)Wanderung ordert. Noch nicht auf der Karte, aber sprichwörtlich im Anflug ist der Gänsebraten, den es hier ab Anfang November gibt. Passend dazu: Frischer, selbst gemachter Rotkohl. Basmati, Safran und Minze: Auch auf einen Abend mit persischer Küche, als Reminiszenz an die Heimat des Betreiberpaares, sind wir sehr gespannt. Zu allem gibt es ausgesuchte Weine, „Köpi“ und Schlüssel Alt vom Fass sowie italienisches Peroni aus der Flasche.
Unbedingt Platz lassen sollte man sich aber für die wunderbaren Torten, das herrliche Gebäck und die köstlichen Nachtische. Mit Liebe gekocht? Hier stimmt es! Da lässt der Applaus nicht lange auf sich warten: „So herzlich, so lecker, ganz tolles Restaurant mit wunderbarem Betreiberpaar. Die Kuchen und Torten sind grandios. Das warme Essen perfekt“, schrieb eine Besucherin ins digitale Gästebuch. Ein anderer Gast ergänzt: „Ich kann es nur weiterempfehlen, super leckeres Essen, der Kuchen ein Traum und alles selbst gemacht. Der Service sehr freundlich und zuvorkommend.“ Genauso ist es!




