Andrea Töpfer: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“

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Auszeit an der Nordsee: Kulturamtsleiterin Andrea Töpfer schätzt lange Standspaziergänge.

(mmm) Mehr Ratingen geht nicht: In Ratingen 1963 geboren, in der Nähe des Schützenplatzes groß geworden und seitdem ununterbrochen in der Innenstadt lebend, über das Elternhaus mit dem heimischen Brauchtum und Sport verbunden, Klassensprecherin, Kinderprinzessin, 1979 Beginn der Verwaltungsausbildung bei der Stadt, dann Fachhochschule für öffentliche Verwaltung mit dem Abschluss Dipl. Verwaltungswirtin, schließlich Tätigkeit in verschiedenen Bereichen der Stadt wie Personalamt, Sozialamt, Finanzbereich, Standesamt und seit Herbst 2011 im Amt für Kultur und Tourismus. „Meine Heimat ist ganz klar Ratingen. Hier ist mein Lebensmittelpunkt, hier leben meine Familien, meine Freunde, hier habe ich die Schule besucht, Erfahrungen in Vereinen und Gruppierungen gesammelt. Dies alles hat mich geprägt und beeinflusst“, erzählt Kulturamtsleiterin Andrea Töpfer im Gespräch mit Unser Ratingen.

Die Ehrenvorsitzende des Ratinger Heimatvereins und Trägerin der „Dumeklemmer“-Plakette schätzt Ratingen als moderne Stadt, die sich ihre historischen Wurzeln bewahrt hat und diese, nicht zuletzt auch dank ihres ehrenamtlichen Engagements, pflegt. „Ratingen hat eine tolle Infrastruktur mit vielen öffentlichen Einrichtungen und Angeboten in allen Bereichen. Es gibt stadtgestalterisch schöne Bauten, schöne Firmen- und Industriegebäude, das historische Flair der Innenstadt wird gepflegt und bewahrt und rund 70% des Stadtgebietes sind Grünflächen und Waldgebiete.“

Großes Engagement der Stadtgesellschaft

Aber natürlich sind es vor allem die Menschen, die eine Stadt und ihre Geschichte(n) prägt: „Ich schätze die Offenheit, Freundlichkeit und das große Engagement in vielen Bereichen des Zusammenlebens“, so Töpfer. Die Wurzeln vieler privater Kontakte und Freundschaften entstanden in der katholischen Jugend: „Viele Jahre war ich in der katholischen Jugend als Gruppenleiterin sowie in der Pfarr- und Dekanatsjugendleitung aktiv.“ Aus dieser Zeit kennt Töpfer beispielsweise Michael Lumer, den Vorsitzenden des Ratinger Heimatvereins oder Guido Multhaupt, den Vize-Baas der Ratinger Jonges. „Ratingen ist geprägt durch ein großes Engagement der Stadtgesellschaft“, schwärmt Töpfer. Und weiter: „Ich arbeite gerne mit anderen zusammen, schätze den gegenseitigen Austausch um Ideen, Projekte und Ziele zu entwickeln.“ Dazu passt auch prima ihr Lebensmotto, frei nach Don Bosco: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“

Einer ihrer Lieblingsplätze ist die Pfarrkirche St. Peter und Paul, denn: „Die Geschichte der Pfarrkirche ist eng verbunden mit der Stadtgeschichte. Bei der Betrachtung der Monstranz von 1394 werden mehr als sechshundert Jahre Geschichte lebendig, ebenso bei einem Besuch in der Glockenstube mit den drei mittelalterlichen Glocken.“ Im Gespräch mit Andrea Töpfer wird Stadtgeschichte lebendig und anschaulich. „Geschichte, besonders auch die Geschichte unmittelbar vor Ort, hat mich schon in der Schule sehr interessiert. Gut nachvollziehbar sind dabei immer Ereignisse, die sich im unmittelbaren Umfeld ergeben und wo sich auch heute noch die Auswirkungen nachvollziehen lassen, wie beispielsweise im Angertal mit seinen Mühlen, die ein wertvolles Zeugnis für die Entwicklung Ratingens darstellen.“ 1984 ist Töpfer dem Verein für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen beigetreten. 1988 wurde sie in den Vorstand gewählt, von 1992 bis 2012 war Töpfer, die privat Reisen an die Nordsee sowie Ausflüge in das „grüne“ Ratingen, beispielsweise von Haus zum Haus durch den Poensgenpark nach Cromford oder entlang der Anger, schätzt, die Vorsitzende des Vereins.

Lebendige Stadtgeschichte

Beruflich stehen für die Kulturamtsleiterin die Vorbereitungen zum 750jährigen Stadtjubiläum im kommenden Jahr im Mittelpunkt, die von Alexander Meinhardt im Kulturamt koordiniert werden. Und natürlich die Begleitung der Theatersanierung, damit künftig wieder eine funktionale Spielstätte mit hoher Aufenthaltsqualität zur Verfügung steht. „Alle sollen das Haus als Ort der Kultur annehmen und sich wohlfühlen!“

Gibt es eigentlich noch Dinge, die man nicht von Andrea Töpfer weiß? „Kaum einer weiß von mir, dass ich den Anstoß zur Gründung der Kulturliste Ratingen e.V. gegeben habe. Das ist ein Projekt, dass in Kooperation mit dem SKF Ratingen e.V. und der Freiwilligenbörse Ratingen sowie engagierten ehrenamtlichen Mitwirkenden vor zehn Jahren an den Start gegangen ist, bei dem verschiedene Kultur- und Sportveranstalter in Ratingen Tickets für Ratingerinnen und Ratinger mit geringem Einkommen kostenfrei zur Verfügung stellen, mithin eine „Ratingen Tafel für Kultur“.