
(mmm) Bäckerei oder Café? Es ist das beste von beidem, eben ein Back-Café, wie es in der Gewerbeanmeldung heißt. Und da ist der wunderbare Name „Brothimmel und Kaffeesünde“ sechs Tage die Woche (außer mittwochs) Programm: Es gibt natürlich knuspriges Brot und ofenfrische Brötchen, leckeren Kuchen und köstliche Torten-Schichtwerke, zudem aromatischen Kaffee aus der feinen Düsseldorfer Kult-Kaffeerösterei „Die Kaffee“ von Olga Sabristova. Prima Zutaten also für eine genussvolle Auszeit zwischen Frühstück und dem frühen Abend. Jana Attaki, die neue Inhaberin von „Brotliebe und Kaffeesünde“ in der Bechemer Straße, hat das beliebte Back-Café von Bettina Lindemann vor einigen Wochen übernommen, ihm behutsam ein neues „Facelift“ verpasst. Bei unserem Besuch vergangene Woche Donnerstag ist das Back-Café erst seit einer Woche wieder neu eröffnet.
„Wir leben für alles Gebackene und haben uns mit der Übernahme des Cafés einen Lebenstraum erfüllt“, erzählt Jana Attaki, die im Café am Wochenende von ihrem Ehemann Omar unterstützt wird, im Gespräch mit Unser Ratingen. Ein Lebenstraum, der sich beinahe zufällig ergab, denn die Selbstständigkeit stand auf dem Wunschzettel zunächst nicht ganz oben. Ein Bericht über die Nachfolgesuche in der „Lokalzeit“ des WDR indes war dann der Initialfunke für den Sprung in die unternehmerische Eigenverantwortung.
„Wir leben für alles Gebackene“
„Wir sind beide Bäckergesellen, zudem habe ich eine Konditorlehre gemacht“, erzählt Jana Attaki, die vor allem von der Philosophie der Vorgängerin, das Back-Café auch als Begegnungsstätte und integratives Café, zu betreiben, sofort angetan war. Das verwundert nicht, stammt die 28-Jährige doch aus einem sozial engagierten Elternhaus. „Meine Eltern sind beide Sozialpädagogen und arbeiten zusammen mit Menschen, die Einschränkungen haben. „Mit dem Café möchten wir auch den Menschen mit Behinderung eine Möglichkeit bieten, auf dem ersten Arbeitsmarkt anzukommen.“ Am liebsten ist ihr, gar nicht so viel Aufhebens um die beiden Mitarbeiterinnen mit Einschränkungen und das Thema Inklusion zu machen. „Wir sind kein Zoo! Es sind ganz normale Menschen. Wir sind fest davon überzeugt, dass jeder Mensch einen Platz in der Gesellschaft verdient hat.“
Neben aller sozialen Verantwortung setzt Attaki auf nachhaltige und regionale Produkte. Die Marmeladen und Brotaufstriche für das Frühstücksangebot (zu jeder Tageszeit bestellbar) werden selbst hergestellt, auch die ein oder andere Torte stammt aus eigener Produktion. Gesucht wird derzeit noch ein Imker aus Ratingen, damit auch der Honig künftig aus der Nachbarschaft kommt. Die Stammkunden sind trotz Besitzerwechsel geblieben, Klassiker wie der köstliche Bienenstich oder die Buchweizenbrötchen auch. Neu sind u.a. ein vergrößertes Frühstücksangebot, eine Suppe zur Mittagszeit und marokkanischer Tee. Und auch die Kuchentheke und der Fokus auf den gemütlichen Innenhof mit seinen 20 Sitzplätzen sind neu. Eine Idee, die schon im Herbst Wirklichkeit werden soll: Künftig soll es für Kinder einen Back-Kurs (Kekse vor allem) geben. Attaki: „Bei uns sollen sich alle Generationen wohl fühlen. Jeder ist willkommen! Das schönste Gefühl für mich ist es, wenn alle unsere Gäste zufrieden sind.“