
(mmm) In ihrem Mystery-Thriller „Ein Pakt aus Asche und Blut“, erschienen Anfang Dezember, erweckt Sabine Riedel die dunklen Legenden Ratingens zum Leben. Die scheinbar idyllische Kulisse Ratingens, Heimatstadt der Autorin, birgt tief verborgene Geheimnisse, die in ihrem neuesten Werk ans Licht kommen. Mit einer meisterhaften Verknüpfung von Vergangenheit (Mittelalter um 1460) und Gegenwart entführt Riedel, die mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Ratingen lebt, die Leserinnen und Leser in eine Welt, in der alte Sagen und Legenden aus Ratingen und der Region nicht nur Inspiration, sondern eine unheimliche Realität darstellen. Riedel, gelernte Fachwirtin für Medien- und Verlagswirtschaft, ist tief verwurzelt in ihrer Heimat, hat akribisch zu den überlieferten Geschichten recherchiert und sie zu einem Erzählstrang verwoben, der die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion verschwimmen lässt.
Ist das Schreiben Beruf oder Berufung?
Das Schreiben war schon früh eine Leidenschaft, daher habe ich auch den beruflichen Weg in die Medienbranche eingeschlagen. Allerdings kaufmännisch. Vom Schreiben zu leben ist in der heutigen Zeit – zumindest als Romanautorin – nicht leicht. Außerdem hat mir der Gedanke, kreativ sein zu müssen, nie behagt. Ich habe nicht vor, eine hauptberufliche Autorin zu sein, aber zusätzlich auch noch ein Teil der „Buchbubble“ zu sein, bereichert mein Leben sehr. Das nicht mehr missen.
Wofür steht Sabine Riedel?
Ich brauche in meinem Leben einen kreativen Aspekt, sonst bin ich nicht glücklich. Außerdem lege ich Wert darauf, dass sich die Menschen in meiner Umgebung wohlfühlen. Deshalb bin ich ehrenamtlich in der Buchbranche tätig. Seelisch auftanken kann ich am Besten im Wald. Natur und Bäume spielen in meinen Geschichten oft eine wichtige Rolle.
Wie sind Sie zum Genre Mystery-Thriller gekommen?
Da wir in der Realität gerade schon genug zu verarbeiten haben, schreibe ich meine Kurzgeschichten und Romane lieber im Bereich der Phantastik. Meine Vorbilder sind Stephen King und Wolfgang Hohlbein. Nachdem mein letztes Buch „How to feed a Demon“, ein Urban-Fantasy-Roman, eher „cozy“ und lustig ist, wollte ich danach etwas Packenderes machen, mich in menschliche Abgründe hineinschreiben, die nah am Rande der Wirklichkeit spielen. Ein Roman, bei dem man sich nicht sicher sein kann, was Realität und was Halluzination ist.
Warum sollte man ein „Ein Pakt aus Asche und Blut“ gelesen haben?
Grundsätzlich möchte ich mit meinem Buch unterhalten, die Thriller-Elemente überwiegen klar. Wer Spannungsliteratur mag, der findet in meinem Buch sehr viel über Sagen und Legenden aus Ratingen. Zum Beispiel, dass es angeblich einen Geheimgang unter der Stadt gab, der bisher nicht gefunden wurde …
Zwischen Bügelwäsche und Bastelprojekten
Gibt es feste Uhrzeiten und einen Lieblingsplatz, an dem Sie Ihre Bücher schreiben?
Mein Schreiballtag ist wohl eher unromantisch. Ich schreibe zwischendurch, wenn gerade etwas Zeit übrig ist, oder am Wochenende, oft bis spät in die Nacht. Dann sitze ich meistens zwischen Bügelwäsche und diversen Bastelprojekten.
Was ist aktuell für Sie die größte Herausforderung?
Meine Kinder beim Heranwachsen zu unterstützen. Eine Herausforderung, die viel Spaß macht.
Wie ist Ihr persönlicher Bezug zu Ratingen?
Ich gehöre zu den jetzt leider seltener werdenden Dumeklemmern, die im ehemaligen Marienkrankenhaus in Ratingen zur Welt gekommen sind. Bis auf einen kurzen Abstecher nach Ost, wohne ich schon mein ganzes Leben in Ratingen Süd.
Ihr Lieblingsplatz?
Die kleine Brücke über dem Schwarzbach in der Nähe von Ten Eicken. Hier bin ich schon als Kind viel herumgestrolcht, habe endlos lange mit meinen Kindern dort „Schiffchen“ aus Blättern fahren lassen. Ich bin einfach sehr gerne unter Bäumen. Blätterrauschen und murmelndes Wasser finde ich sehr beruhigend. Wenn mir mal alles zu viel wird, begebe ich mich gerne an solche „Kraftorte“.



