(mmm) Regional und saisonal zu kochen, das nehmen viele Restaurants für sich mit Erfolg in Anspruch. Doch an wohl keinem zweiten Ort in Ratingen wird dieses Konzept so konsequent und lustbetont umgesetzt wie im Restaurant „Sannie“ auf der Lintorfer Starße, nur einen Steinwurf vom Marktplatz entfernt. Das Gros der taufrischen, und hier kann man das Wort wirklich einmal wörtlich nehmen, „Lebensmittel“ kommt von den Biohöfen im Windrather Tal bei Velbert. Damit nicht genug: Die beiden Inhaberinnen und Gastgeberinnen Sandra Möller und Stefanie Gaß (aus den beiden Vornamen ergibt sich der Restaurant-Name „Sannie“) setzen auf ihrer Speisekarte auf ein rein pflanzliches Angebot, das ganz bewusst auf eine gesunde wie ausgewogene Zusammensetzung der Nährstoffe achtet. Klingt erst einmal nach Pädagogik. Mitnichten! „Wir wollen mit unserer Küche Inspiration bieten, nicht erziehen“, erläutert Sandra Möller im Gespräch mit Unser Ratingen. Das, was im „Sannie“ in der Tellermitte platziert wird, kommt geschmacklich so abwechslungsreich, so farbenfroh und so lustbetont daher, dass es für uns eine der Entdeckungen des Jahres ist.
Die Passion der beiden Gastgeberinnen: „Wir lieben gutes, gesundes und vielfältiges Essen voller Nährstoffe. Eben so bunt, wie es Jahreszeit und Saison hergeben. Wir kreieren permanent neue Rezepte und achten dabei darauf, welche Zutaten in welcher Kombination verwendet werden. Dabei kombinieren wir bewusst bestimmte Nährstoffe und verwenden hochwertige pflanzliche Öle.“ Bei der Zubereitung der Gerichte wird auf Omega 3-Quellen geachtet, ausschließlich natürliche Süße verwendet und der Anteil an Auszugsmehlen reduziert. Vor allem: Alle Gerichte werden frisch zubereitet. Ob Saucen, Marmeladen, Chutneys oder Schokolade: Künstliche Emulgatoren oder synthetische Zusatzstoffe sind hier ein Tabu.
„Die Natur schenkt uns eine wunderbare Vielfalt“
Sandra Möller. „Die Natur schenkt uns zu jeder Jahreszeit eine so wunderbare Vielfalt an leckerem Obst, Gemüse und Kräutern. Das inspiriert uns ungemein. Denn ‚echt‘ gereifte, regionale Pflanzen punkten mit höchstem Gehalt an Vitaminen und Geschmacksstoffen.“ Apropos regional: Mangos waren noch nie auf der Karte zu finden, lassen sich diese doch wunderbar ersetzen, beispielweise durch Feigen vom Baum aus dem Innenhof des Restaurants. „Wir wollen die regionalen Erzeuger unterstützen, Transportwege verkürzen und somit auch die Nährstoffe garantieren.“
Die Wahrheit liegt in der Tellermitte, der Blick in die Karte mit Angeboten zum Frühstück, Mittag sowie Kaffee und Süßes ist verheißungsvoll: Zum Start in den Tag lockt ein Knuspermüsli mit frischem Obst der Saison und Minze auf cremigen Sojajoghurt. Das sind geballte Proteine mit essentiellen Aminosäuren und hohem Omega 3 Anteil. Empfehlenswert auch das Sauerteigbrot mit saisonalem Grillgemüse oder hausgemachter Kimchi, jeweils auf fermentiertem Cashew-Kräuterquark. Durch den Fermentationsprozess des Kimchis und des Cashew-Kräuterquarks entsteht ganz nebenbei eine Basis, die ideal für die Darmgesundheit ist. Eine Empfehlung an den letzten heißen Sommertagen: „Sannie’s Sommersalat“ mit saftig-süßer Wassermelone, knackigen Blattsalaten, fermentierten Zwiebeln und Möhren, frischen Sprossen und gerösteten Cashewkernen. Ein Klassiker ist die geschmackstiefe „Slowcook Bolognese“ mit Tofu, sonnengereiften Tomaten, frischen Kräutern, abgelöscht mit Bio-Rotwein.
In die Wiege gelegt wurde den beiden Inhaberinnen die Rolle als Gastgeberinnen in der Gastronomie nicht. Als Hebamme, Heilpraktikerin und studierte Ernährungswissenschaftlerin ist für Sandra Möller die Ernährung „ein Fundament für Vitalität und Gesundheit“. Auch Stefanie Gaß arbeitete als Hebamme, wurde durch ihr Elternhaus schon früh für gesundes Kochen und Ernährung geprägt: „Ernährung ist ein wichtiger Grundstein für unsere Gesundheit.“ Dass dies auch lustbetont und äußerst genussreich sein kann, dafür ist das „Sannie“ das beste Beispiel. Hinter der Fachwerk-Fassade des Restaurants öffnet sich ein modernes Gastro-Konzept, dass wunderbar in die Zeit passt und neben Ratingern auch Gäste aus Essen, Düsseldorf, Mülheim und Wuppertal anlockt. Nichts wie hin!