
(mmm) Das Lob kommt von höchster Stelle: Für „Der Feinschmecker“, Deutschlands führendes Gourmet-Magazin, zählt das Ratinger Kaffeefachgeschäft „Rösterei Rosendahl“ zu den besten Röstereien in Deutschland: „Der Start in den Tag könnte nicht besser sein“, so das Fazit der Tester über die „Liebe und Leidenschaft“ mit der Tino Rosendahl und seine Frau Angela das Kaffeegeschäft betreiben. Übrigens bereits seit 2010, also lange bevor man hierzulande die Liebe zum Thema Kaffee neu bzw. wiederentdeckte. Und in der Tat ist ein Besuch im schicken Ladengeschäft, das dem Kult um die braunen Bohnen eine wunderbare Bühne gibt, oder im gemütlichen Innenhof der Kornsturmgasse ein Stück genussvolle Entschleunigung für Espresso-Puristen wie Milchschaumschlürfer.
„Wir veredeln nur feinste Spezialitätenkaffees in traditioneller Langzeit-Trommelröstung. Es erfordert viel Fachkenntnis, Fingerspitzengefühl und Geschmack, richtig guten Röstkaffee zu machen“, klärt Tino Rosendahl, studierter Anglist wie Medienwissenschaftler und vor dem Einstieg in die Kaffee-Selbstständigkeit Mediaplaner in Düsseldorf, auf. Für ihn müsse ein richtig guter Espresso vor allem Tiefe und Komplexität sowie eine haselnussartige Farbe haben. Nicht zu streng, nicht zu sauer, eben fein ausbalanciert. Ansonsten gebe es beim Kaffee kein richtig oder falsch. „Man bekommt bei uns einfach eine gute Tasse Kaffee“, nimmt Rosendahl jede Schwellenangst. Und wer sprichwörtlich mehr möchte, bekommt das natürlich auch: fachkundige Beratung, knapp zwei Dutzend Spezialitätenkaffees aus aller Herren Länder (davon drei im Direktimport von der Kaffeeplantage) und Kleinigkeiten zum Knabbern. Blickfang der Rösterei ist eine Siebträger von Faema – mit Legenden-Status und natürlich perfekt justiert – um die Aromen-Vielfalt aus den Bohnen in die Tasse zu bekommen.
„Angergold“: satte Crema, nussige Töne
Bestes Beispiel ist der „Kenia Natural Gerald’s Estate“, ein vollmundiges Geschmackserlebnis, das mit feiner Süße und Noten von Heidelbeere und Himbeeren punktet. Woher die Süße kommt? „Die Kaffeebohne bleibt während der Trocknungsphase mehrere Wochen im Fruchtfleisch. Durch Osmose gerät so auch Fruchtzucker in die Bohne, die bei der sonst eher üblicheren nassen Aufbereitung gleich nach der Ernte von der Frucht getrennt wird“, erklärt Rosendahl. Das Schöne ist: Mit diesem Kaffee unterstützt die Ratinger Kaffeerösterei eine Initiative in Kenia, die Kleinfarmer und Kooperativen zu Anbau, Ernte und Aufbereitung beraten, um echte Spitzenkaffees zu erzeugen. Natürlich haben wir auch die Hausmarke „Angergold“ probiert, die von der Deutschen Röstergilde mit Gold prämiert wurde. 20% Robusta verleihen diesem Kaffee die nussige wie erdige Töne und eine satte Crema – eine Reminiszenz an Italien, die Heimat des Espresso, und an Ratingen, die Heimat der Rösterei.
Nachhaltigkeit ist seit der Gründung vor anderthalb Jahrzehnten oberster Anspruch. Tino Rosendahl: „Guten Kaffee zu machen heißt ja auch, im Sinne der folgenden Generationen von Kaffeepflanzen und Menschen zu handeln.“ Und auch der Direkthandel ist ein Teil der Unternehmensphilosophie. Denn: „Ohne Zwischenhändler verbleibt ein größerer Teil der Erlöse bei den Produzenten. Der persönliche Kontakt zum Erzeuger sorgt zudem für Transparenz.“ Aktuelle Beispiele sind neben dem bereits erwähnten Kaffee aus Kenia feine Bohnen aus Peru (Tropical Mountains) und Honduras (Meámbar).