(mmm) „Wenn ich noch einmal die Wahl hätte, würde mit meinem heutigen Wissen und Kenntnisstand jederzeit wieder den Beruf des Feuerwehrmannes ergreifen. Für mich war das 35 Jahre lang nicht nur Beruf, sondern auch Berufung“, erzählt Martin Meyer-Pyritz. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bleibt er den „Blauröcken“ als Buch-, gar Bestseller-Autor verbunden. Geboren in Ratingen, Lehre als Maschinenschlosser bei den Dürr Werken, in Hösel geheiratet, heute im Stadtbezirk Ost lebend. Mehr Ratingen geht eigentlich kaum. „Ratingen ist meine Heimat. Hier bin ich geboren, hier habe ich meine Kindheit verbracht, hier habe ich auf dem Gelände am Blauen See gespielt“, erzählt er. Der Blaue See ist bis heute einer seiner Lieblingsplätze. „Im Märchenzoo war meine Mutter mit mir, als ich noch im Kinderwagen lag. Und als der Sturm „Ela“ meinen Märchenzoo verwüstete, war es mir mit vielen anderen freiwilligen Helfern eine Ehrensache, beim Wiederaufbau zu helfen.“
Beim Thema Rettungswesen macht Meyer-Pyritz so schnell niemand was vor, auch wenn er ursprünglich Lehrer für Kunst, Biologie und Deutsch werden wollte. Doch wie das Leben so spielt, musste er zuvor bei der Johanniter-Unfall-Hilfe in Ratingen seinen Zivildienst ableisten – und landete beruflich letztlich bei der Berufsfeuerwehr. Allerdings nebenan in Düsseldorf. „Aufgrund der Angerlandreform war der Stellenplatz in Ratingen belegt.“ In der Landeshauptstadt war er außer seiner Tätigkeit im feuerwehrtechnischen Einsatz Ausbilder im Rettungsdienst, Teamführer eines Notarztwagens und zeitweilig stellvertretender Schulleiter der Düsseldorfer Rettungsassistentenschule. Als Hauptbrandmeister war er bis zu seiner Pensionierung Dienstgruppenleiter einer Düsseldorfer Zugwache, also einer großen Feuerwache, die über einen kompletten Löschzug verfügt. Pro Jahr ist Meyer-Pyritz rund 1.000 Einsätze im Feuerwehr- und Rettungsdienst gefahren. Damit nicht genug: In seiner Freizeit ist Meyer-Pyritz als medizinischer Flugbegleiter 18 Jahre lang für die Deutsche Flugambulanz im weltweiten Einsatz gewesen.
„Der Feuerwehrberuf ist mit den Jahren immer anspruchsvoller geworden, die Anforderungen und Aufgaben sind gestiegen“, blickt der Feuerwehrmann aus Leidenschaft auf seine Karriere zurück. Leider sieht sich nicht nur zu Silvester das Personal im Feuerwehr- und Rettungsdienst vermehrt Anfeindungen ausgesetzt. Sein Wunsch: „Hier ist dringend der Gesetzgeber gefordert. Betroffene Einsatzkräfte sollten diesen Situationen mit möglichst hoher Sachkompetenz und deeskalierendem Verhalten entgegentreten.“
Stets freundlich und hilfsbereit
Wie wurde aus dem Feuerwehrmann ein Buchautor? „Zum Bücherschreiben haben mich meine Kollegen animiert. Ich schrieb an Krimi, da sagten sie. ‚Schreibe doch lieber was über uns. Wir erleben so viel‘.“ So entstand 1998 sein erstes Feuerwehrbuch „Der Feuerwehrmann“ im Düsseldorfer Droste Verlag. Es folgten viele weitere, zudem ein Hörbuch. Seine Motivation: „In meinen Büchern möchte den Leserinnen und Lesern die unverzichtbare und oft gefährliche Arbeit der Feuerwehren anhand von real erlebten Einsätzen in spannend unterhaltsamer Form näher zu bringen. Besonders gefreut hat er sich über die Anfrage eines Münchner Verlags, ein Feuerwehr-Kinderbuch zu schreiben. „Masser Marsch! Einsatz für die Feuerwehr“ sei, von Sabine Straub liebevoll illustriert, ein großer Erfolg. Zurzeit schreibt Meyer-Pyritz an zwei weiteren Büchern. Der Fortsetzung seines ersten Feuerwehrkrimis „Flammenhölle Düsseldorf“ sowie an einem Buch über die Abenteuer einer Jugendfeuerwehr. Sein Lebensmotto: „Versuche als Mensch und als Christ stets freundlich, hilfsbereit und anständig gegenüber allen anderen zu sein. Und sei glücklich und zufrieden mit deinem Leben.“ Auch aus diesem Grund unterstützt er mit dem Erlös aus seinen Büchern mehrere soziale Projekte. Am internationalen Vorlesetag (21. November) liest Meyer-Pyritz im Ratinger Medienzentrum in Uniform aus seinem aktuellen Kinderbuch.
