„La Taverna Nuova“: Mediterrane Frische-Küche

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Bei Armer Zorlak im Restaurant „La Taverna Nuova“ ist die gehobene italienische Küche zuhause. Foto: M. Machan

(mmm) Thunfischtatar auf Avocado-Salat, taufrische Jakobsmuscheln in Safransauce, Tagliatelle mit aromatischen Wintertrüffeln: Die Tagesgerichte, die uns im Restaurant „La Taverna Nuova“ handgeschrieben auf einer großen Schiefertafel offeriert werden, hätten wir so gar nicht erwartet. Was für eine schöne Überraschung. Inhaber und Küchenchef Armer Zorlak überzeugt uns mit einer geschmackstiefen, mediterranen Frische-Küche auf Sterne-Niveau. Gleiches gilt für die mit Kennerschaft zusammengestellte Weinkarte mit dem „Who is who“ italienischer Top-Winzer aus dem Piemont, der Toskana, dem Veneto oder Sizilien. Ohne Zweifel, hier hat das gehobene kulinarische „dolce vita“ ein Zuhause.

Armer Zorlak hat sich in seiner Heimat fünf Jahre lang für seinen Weg als Küchenchef ausbilden lassen. Der 59-Jährige lebt seit 1988 in Ratingen, begann seine Karriere mit französischer Hochküche. Seit 1991 mehrt er den kulinarischen Ruf der „Taverna Nuova“, die er 2022 von seinem Vorgänger übernommen hat. Ob Kalbsbäckchen in Portweinjus, Hirschrücken mit Steinpilzen oder ein Lachsfilet auf Safranreis, Feinschmecker erkennen mühelos seine kulinarische Handschrift: Das Produkt in der Tellermitte ist der Star! „Gute Produkte benötigen lediglich Salz, Pfeffer und frische Kräuter. Da muss man nichts mit anderen Gewürzen überdecken.“ Die Teller, die Zorlak aus der Küche an den Gast „schickt“ – nebenbei bemerkt: Der Service ist ungemein weinkundig, agiert aufmerksam und freundlich – strahlen Harmonie aus. Eine Harmonie des Geschmacks wie eine Harmonie der Farben. „Das gelingt nur mit ungeheurer Präzision in der Küche“, verrät uns Zorlak.

Die Harmonie des Geschmacks

Sein Restaurant, immer wieder ausgezeichnet vom Aral Schlemmer-Atlas, feiert ein Fest für Pasta und Pesce, etwa mit einem Seewolf mit „Acqua Pazza“-Sauce, ein hocharomatischer Sud aus Olivenöl, Wasser, reifen Tomaten, Knoblauch und Salzkapern. Oder einem Steinbutt in der Kartoffelkruste mit Pommery-Senf-Sauce, das Lieblingsgericht des Patrons. An den Weihnachtsfeiertagen (25.12 abends, 26.12. mittags & abends) offeriert Zorlak ein Menü mit hausgebeiztem Lachs auf Kartoffel-Rösti mit karamellisierten Feigen und einer Honig-Senf-Creme als Vorspeise, als Hauptgang wahlweise zart geschmorte Kalbsbäckchen in einer geschmackstiefen Portwein-Reduktion (als edler Begleiter ein Steinpilz-Risotto) oder ein kross gebratenes Zanderfilet auf Safran-Risotto mit einer Zitronen-Butter-Sauce. Zum Finale gibt es dann eine Zimt-Panna-Cotta mit Glühwein-Kirschen. Mein Tipp: Unbedingt einen der offerierten Süßweine dazu probieren und auch den sündhaft starken Espresso aus dem Siebträger nicht verzichten.

Auch beim Silvester-Menü tischt „La Taverna Nuova“ mit einem italienischen, mitunter toskanischen „Absender“ groß auf: etwa mit einem hauchdünnen Carpaccio, gefolgt von einem „Riesentortelloni“ mit Ricotta und Spinat in Salbeibutter, einem erfrischenden Sorbet von schwarzen Johannisbeeren, dann ein sanft gegartes Steinbuttfilet mit Zitronenvelouté, ein rosa gebratenes Rinderfilet in Pinienkernkruste mit Trüffeljus und Selleriecreme und eine Vanille-Creme mit Beerenragout und Mandelkrokant. Gut zu wissen: Ohne Reservierung geht über die Festtage nichts, für beide Anlässe gibt es nur noch wenige freie Tische. Unser Tipp abseits der großen Feiertage: Unbedingt nach den aktuellen Tagesgerichten fragen. Die bieten kulinarische Verführung pur. Eine echte Entdeckung!