„Die Krone“ in Homberg: Eine Frische-Küche mit Produkten aus der Region

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Gastgeber aus Leidenschaft: Claudia und Kai Glöckler. Foto: M. Machan

(mmm) Er hat in der deutschen Top-Hotellerie (u.a. Hotel „Vier Jahreszeiten“ in Hamburg, Hilton in Düsseldorf) gekocht, führte früher das „Bürgerhaus“ am Ratinger Marktplatz. Seit September 2014 jedoch ist Kai Glöckler zusammen mit seiner Frau Claudia Gastgeber im Restaurant „Die Krone“ in Homberg. Auf der Website lesen wir: „Die Krone Homberg ist Ihr gutbürgerliches Restaurant in Ratingen.“ Stimmt – und ist dennoch eine Untertreibung. Denn hier kommt eine Frische-Küche auf die Teller, bei der man sowohl die Jahreszeit (jetzt vor allem Spargel und Erdbeeren) als auch die Herkunft schmeckt. „Wir verwenden die Lebensmittel dann, wenn sie Saison haben und das beste Geschmackserlebnis bieten“, verrät Glöckler. Mehr noch: „Wir verzichten möglichst auf Konservierungs- und Zusatzstoffe.“ Convenience-Produkte, etwa Sauce Hollandaise aus dem Tetrapack oder Nudeln aus der Faltschachtel, sind hier tabu. Alles wird hier frisch von zwei Köchen zubereitet, in der bürgerlichen Gastronomie durchaus nicht immer gang und gebe. Das bedeutet auch: Ein XL-Schnitzel für unter 10,- Euro gibt’s hier nicht auf der Speisenkarte, wohl aber ein originales Wiener Schnitzel, also vom Kalb und in der Pfanne mit Butter gebraten, mit einem Kartoffel-Gurkensalat.

„Genuss ist eine Frage der Qualität“

„Genuss ist für uns keine Frage der Geschwindigkeit, sondern der Qualität. Dass bedeutet für uns vor allem mit saisonalen und regionalen Produkten zu arbeiten“, so die beiden Vollblut-Gastgeber. So kommen die Kartoffeln vom Gut Grashaus, die Eier und Hühner vom Gut Aue, die Erdbeeren vom Brachter Hof, fangfrische Forellen vom Forellenhof Schreiber, allesamt Betriebe aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Der Spargel wird aus Lintorf bezogen, die Rinder kommen aus Kettwig, das Wildbret von drei Jägern aus der Region, der Kaffee-Nachschub von der Rösterei Rosendahl. Schon jetzt freuen sich Claudia und Kai Glöckler auf den Herbst und Winter: Dann ist Premiere für die allerersten Bio-Gänse aus Homberg. Vorteil der regionalen, ja lokalen Erzeuger: „Wir vermeiden lange Transportwege und können die Produkte so frisch wie möglich verarbeiten“, so Kai Glöckler.

Die Speisekarte der abwechslungsreichen Küche wechselt wöchentlich, regelmäßig, Klassiker wie das Wiener Schnitzel, der beliebte Burger (gibt’s auch in fleischloser Variante) oder der Kaiserschmarrn sind ganzjährig auf der Standardkarte (viele Gerichte können auf Wunsch auch glutenfrei serviert werden) zu finden. Ende Mai, zum Höhepunkt ihrer Saison, werden Spargel und Erdbeeren mit einem Vier-Gänge Menü zelebriert, etwa „Spargel im Schlafrock mit Erdbeerkompott, Spargel Panna Cotta mit Räucherlachs, Spargel mit Salzkartoffeln und Kalbsfilet und zum Finale als Dessert eine Erdbeer-Tiramisu.

Dazu passt eine gut sortierte, fair kalkulierte Weinkarte mit Schwerpunkt Deutschland, insbesondere Pfalz, und kreative Cocktail-Kreationen, mit und ohne Alkohol. Bei unserem Besuch in der „Krone“ vergangene Woche waren u.a. Mairübchen und Spargel die Stars in der Tellermitte sowie ein geschmorter Wildschweinkeulenbraten aus der Eifel mit selbstgemachten Spätzle und einer kräftigen Wildjus. Gut gewürzt müssten die Speisen schon sein, verrät Glöckler, der nach eigenem Bekunden in der Gastronomie sozialisiert wurde (seine Tante besaß eine Bar in der Düsseldorfer Altstadt), auch liebe er Gerichte mit Ecken und Kanten.